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Wintertour 2015

Von den Uckermärkische Seen zum Müritz-Nationalpark


Erneut starten wir in Wittstock, da wir dort das Auto bei Freunden sicher unterstellen können. Statt aber wie im letzten Jahr direkt nach Polen zu fahren, orientieren wir uns in diesem Jahr Richtung Norden… denken wir. Tatsächlich stoßen wir auf Teilstrecken, die wir im letzten Jahr auch schon gesehen haben. Durch die recht spontane Fahrweise wie „der Weg ist klasse, lass uns den mal weiterfahren“, kann das schon mal vorkommen. Wir radeln in diesem Jahr über Fürstenberg Richtung Prenzlau. Dort machen wir kehrt, um durch die Feldberger Seenlandschaft und den Müritz Nationalpark zurück nach Wittstock zu kommen.

Die Temperaturen sind im diesem Jahr eher mild: Immer um den Gefrierpunkt herum, nachts auch mal bis -5°C. Unsere Rekordtour vor 3 Jahren mit -23°C wollen wir sowieso nicht mehr toppen. Trotzdem müssen wir feststellen: Morgens bei 0°C aus dem Zelt zu krabbeln ist genauso schwer, wie bei -10°C oder kälter.
Südlich von Vilz- und Labussee geht es über Priepert bis nach Fürstenberg, wo wir unsere Wasserreserven auffüllen. Auf diesem Streckenabschnitt kommen wir auch an einem Wildzeltplatz vorbei, den wir vor 8 Jahren genutzt haben und problemlos sofort wiedererkennen.


Wir haben eine Karte im Maßstab 1:75.000 dabei, was von großem Vorteil ist: Wir fahren fast ständig auf Wald- und Radwegen, größere Straßen sind die seltene Ausnahme. Zwar sind wir dadurch häufig auf dem kleinen Ritzel unterwegs, weil sandige Böden oder von Waldarbeiterfahrzeugen zerstörte Wege das Fortkommen erschweren, aber die Landschaft und Natur sind dadurch einzigartig. Belohnt werden wir am ersten Abend daher mit einem wunderschönen Zeltplatz mit Aussicht auf einen der vielen schönen Seen der Region. Da der Mond nicht scheint (wo ist der dieses Jahr geblieben?), ist es stockdunkel. Dadurch spiegeln sich die Sterne auf dem Wasser wie kleine Diamanten – ganz schick.
Quer durch den Naturpark Uckermärkische Seen geht es bis nach Boitzenburg – das einzige etwas belebtere Dorf des Tages mit Schloß, Marstall und Klosterruine. Aber auch hier werden wir nicht fündig: Den ganzen Tag können wir keine Flasche Hopfenkaltschorle auftreiben! Da bleibt uns abends am Lagerfeuer nur gutes Wasser als Getränk und das Versprechen, nächstes Mal gleich für zwei Abende Vorsorge zu treffen.

Im tiefen Wal versteckt sehen wir zahlreiche Spuren von Wildschweinen, die uns erstmal nicht erschrecken. Als eine Horde der Tiere dann aber bei Dunkelheit in unserer Nähe durch den Wald rauscht, fragen wir uns doch etwas angespannt, was wir im Ernstfall machen müssten. Bei Grizzlys und Löwen kennen wir uns durch unsere vielen Radtouren aus, aber bei Wildschweinen? Wir lassen das Feuer etwas größer werden und sind froh, als sich die Geräusche entfernen.


In Grünow frühstücken wir und erfahren, dass der Ort mal das größte Dorf Mecklenburgs gewesen ist und auch ansonsten diverse Höchstleistungen erbracht hat. Hmm, wer hätte das diesem winzigen Nest zugetraut.
Ein paar Meter weiter entdecken wir, das es hier ein Weltkulturerbe gibt: Der Serrahner Buchenwald ist Weltnaturerbe der UNESCO! Eine sehr schöne Strecke für Wanderer und Radtourer führt durch diesen beeindruckenden Waldabschnitt.
In Neustrelitz nutzen wir beim Ortseingang die erste und letzte Tankstelle der ganzen Tour. Endlich ist ein Auffüllen der Bierreserven möglich, der Abend ist gerettet. Wasser nehmen wir auch gleich mit, denn nun geht es in den Müritz-Nationalpark, wo keine weiteren Versorgungsstellen auf uns warten.
Im Nationalpark fahren wir dieses Mal nur eine vergleichsweise kurze Strecke, weil es langsam spät wird und wir zum Zelten wieder die Nationalparkgrenze hinter uns lassen wollen. Tiefe Sandwege machen uns das Vorhaben nicht leichter, aber es gelingt. Wir finden eine schöne Stelle an einem See, an der gleich viel Feuerholz herumliegt, das von den umstehenden Buchen stammt. Als es nachts dann etwas zu stürmen beginnt, stellen wir uns aber schon die Frage, ob da noch ein paar weitere Äste herunterfallen können. Möglicherweise könnte das geodätische Zelt einen Ast abfedern. Der muss dann aber schon ziemlich optimal aufschlagen…
Bei leichten Plusgraden krabbeln wir am nächsten Morgen wohlbehalten aus dem Zelt.


In Mirow bekommen wir das erste Mal frische Brötchen auf der Tour zum Frühstück, die wir an der Badestelle des Nebelsees genießen können. Der Wind ist allerdings ziemlich kalt und der leckere Honig ist kaum mehr aus der Tube zu quetschen.
Gegen Mittag erreichen wir wieder Wittstock. Knapp 300 km sind wir in den letzten Tagen gefahren, dabei sehr viel durch Wälder und über unbefestigte Straßen. Diese schönen Möglichkeiten und wenig besiedelten Gebiete hat man in Deutschland wohl nur noch in Mecklenburg-Vorpommern. Im nächsten Jahr kommen wir wieder.

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vvvvvv